Aufgabenstellung
Die Stadt Oranienburg hatte einen beschränkten Wettbewerb für die Errichtung einer Einfeldsporthalle im Stadtteil Germendorf ausgelobt. Das Büro ART-plan konnte den Wettbewerb gewinnen und wurde mit der Realisierung der Schulsporthalle beauftragt.
Entwurf
Die neue Einfeldhalle in Oranienburg staffelt sich äußerlich in drei Teile. Der Hallenteil überragt mit seinen ca. 7 Metern die beiden flacheren Teile, in denen die Nebenräume (Umkleiden) und Lagerräume untergebracht sind. Um der Höhe der Halle optisch entgegenzuwirken, sind die drei Teile durch ihre Materialität miteinander verbunden. Erst in einer Höhe von 2,5 Metern findet bei der Halle ein
Materialwechselstatt. Das bogenförmige Dach ist mit gefalztem Aluminium eingedeckt. Auf dem Dach sind Warmwasserkollektoren untergebracht. Die Flachdächer der Nebengebäudeteile werden extensiv begrünt, um den ökologischen Aspekt des Gebäudes zu unterstreichen. Die Fassade der Sporthalle besteht aus Wärmedämmverbundsystem. Insgesamt wird die Fassade mit hellen Farben gestaltet, um einen städtebaulichen Kontext mit der bestehenden Bebauung herzustellen.
Bauweise
Das Gebäude wurde nach dem Passivhausstandard des Passivhaus-Instituts von Dr. Feist in Darmstadt ausgeführt. Dieser Standard sieht einen Heizenergieverbrauch von 15 kWh pro m² Grundfläche und Jahr vor, der von der Solarsporthalle sogar noch unterschritten wird. Die Sporthalle ist massiv ausgebildet. Die Dachkonstruktion besteht aus gebogenen Leimholzbindern mit aufgelegten Trapezblechen.
Bauzeit / Kosten
Die Beauftragung erfolgte Ende 2008. Der Baubeginn war im Februar 2010, die termingerechte Übergabe erfolgte im Januar 2011. Auch die Kosten konnten gemäß dem vorgegeben Budget eingehalten werden.
Besonderheiten
Die Besonderheit dieser einzigartigen Halle liegt in der Kombination u.a. folgender Komponenten: Passivhausbauweise, Erdreichkollektor, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, unterirdische Luftzufuhr, tageslichtabhängige Beleuchtung, Regenwasserversickerungsanlage und Warmwasserkollektorenanlage.
Die Sporthalle wurde auf einer 30 dicken Lage Schaumglasschotter gegründet. Teilwiese wurde Vakuumdämmung eingesetzt, um den nachhaltigen Passivhausstandard zu gewährleisten.
Im Vergleich zu größeren Mehrfeldhallen ist die Umsetzung von Einfeldhallen im Passivhausbau durch die ungünstigen A/V Verhältnisse relativ schwierig. Bei dieser Sporthalle handelt es sich bundesweit um die zweite Halle, die in Passivhausbauweise realisiert wurde.
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